«Das Grossartige lauert hinter Banalitäten».

Ein leidenschaftlicher Hobby-Fotograf
Rafael Müller, Zürich

1960, nur einen Tag vor Weihnachten, erblickte ich in Zürich das Licht der Welt. Bis jetzt hielt man mich im Glauben, dass ich absichtlich gezeugt wurde.  Also kein sogenannter «Unfall», der irgendwann in einer Therapiestunde auffliegt. Auf jeden Fall habe ich mich über die Jahre wirklich sehr, sehr langsam und behutsam zu einem leidenschaftlichen Bildergrafen gemausert. Kann sein, dass ich in schwierigeren Verhältnissen etwas schneller voran gekommen wäre.

 

Seit 1981 engagiere ich mich in der Kommunikationsbranche als Markenberater. Früher hiess dieser Beruf Reklameberater. Die ersten Jahre war ich natürlich nur Assistent und durfte von meinem Chef lernen, wie man diese Profession auf keinen Fall betreiben sollte. Mit der jahrelangen Erfahrung in der Regiearbeit bei kommerziellen Shootings schärfte ich dann mein fotografisches Auge für die Bilddramaturgie. 

 

 

«Oft entstehen die besten Amateur-Bilder, wenn man ihnen im Moment der Aufnahme noch keinen grossen Wert beimisst», davon bin ich überzeugt. «Neben der Intuition für starke Sujets hilft ein ausgeprägter Jagdinstinkt». Trotzdem – die wirklich grossen Sujets finden von alleine zu einem und nicht umgekehrt! Eine gute Kamera immer dabei zu haben, ist vielleicht der erfolgversprechendste Weg dahin. Es fällt mir schwer, mich einer bestimmten Kategorie zu zuordnen. Denn ausser Fotos von Sonnenuntergängen faszinieren mich praktisch sämtliche Gebiete, in denen ein Bild den prickelnden Moment einfrieren lässt und im besten Fall eine subtile Geschichte erzählt. Und dann gäbe es auch noch meine zwei oder drei Vorbilder in dieser lichterlohen Branche. Aber lassen wir das für den Moment.